03 März, 2012

These streets

Wenn ich sonntags in der Kirche sitze und der Pastor eine Reggae-Tanzeinlage einlegt,
wenn er über seine eigenen Witze am lautesten lacht,
wenn wir Xhosa-Kollegin Siphokazi beibringen, wie man auf Deutsch flucht und ich letztens hörte, wie sie zu ihrer anderen Kollegin sagt  »That´s really Scheiße. A big Scheiße.«,
wenn mein kongolesischer Kollege P. Diddy B. (ein Kreuz breit wie ein Türrahmen) mal wieder beim Pool Billard alle abzieht,
wenn im vollgequetschten Minibus die an die Decke montierten Riesen-Lautsprecher bis zum Anschlag vibrieren,
wenn ich aus dem Fenster sehe und dort ein Mann lässig auf einem Strohalm kaut,
dann denke ich: Danke.

Ihr müsst das Musikvideo von »Mi Casa« links ansehen. Es ist grad sehr populär. Das ist das Lebensgefühl des »neuen« Südafrikas. Des Südafrikas, in dem weiße Jungs auch durch Township-Straßen flanieren. Des Südafrikas, in dem neuerdings schwarze Hipster beim Italiener um die Ecke sitzen. Des Südafrikas, in dem Schwarze und Weiße erst (neugierig und oft auch bewundernd) beginnen, die Welt des jeweiligen anderen zu entdecken. Vergesst dieses mitleidige Armutsding, geht mit "Mi Casa" auf Entdeckungstour!

Good morning to the world out there
Sanbonani, Ninjani? out there
I need a minute of your time
To reflect -not neglect- all the things that we have in this life

These streets (there we walk upon)
These streets (there we live upon)
They give us LIFE
They give us LIFE

Black an white
oh so bright
all I see is BEAUTY.